Park City – Die Minenstadt

Heute starten wir früh und sind um 8:30 abfahrbereit, sodass wir pünktlich um 9 Uhr vor sein können. Die Sonne begrüßt uns bereits auf dem Weg zum Skigebiet und es verspricht ein guter Tag zu werden! Zudem, ohne es vorher zu wissen, werden wir heute tiefer in die Geschichte von Treasure Mountain und Park City eintauchen und dabei einiges über die Vergangenheit des Skigebiets und damit unausweichlich der Entwicklung der Stadt erfahren.


Thaynes Shaft and the Spiro Tunnel

Der Spiro-Tunnel wurde zwischen 1916 und 1924 unter der Leitung von Solon Spiro gebaut. Spiro kam 1881 nach Park City und spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Silberbergbaus. Er erwarb über 800 Hektar im Thaynes Canyon. Der Tunnel selbst sollte einen unterirdischen Zugang zu den Bergbaupotenzialen der umliegenden Claims ermöglichen, selbst wurde bei ihm leider nicht Erz gefunden. Stattdessen diente er als wichtiger Entwässerungstunnel, der das Grundwasser umleitete, um den Bergbau in diesem Gebiet zu erleichtern.

Solon Spiro entdeckte beim Begehen seines Tunnels, dass die Silver King Coalition unterirdisch Erz stahl, das der King Con, dem Gesamtunternehmen, gehörte. Er erwirkte schließlich ein Urteil gegen sie in Höhe von 900.000 $. Auf Grund von finanziellen Schwierigkeiten, die unten weiter aufgeführt werden, war Solon Spiro 1924 gezwungen seinen Tunnel an die Silver King Coalition zu verkaufen. Spiro fand im Tunnel nie das wertvolle Erz, das er suchte, aber kurz nach dem Verkauf stieß die Silver King Coalition 12m weiter im Tunnel auf das Erz, leider kein Witz. Zu diesem Zeitpunkt war der Tunnel bereits über 350m lang.

Das stählerne Fördergerüst, das Schachthaus und die Zentrale wurden Anfang 1937 fertiggestellt. Der Schacht erreichte im Mai 1939 den Spiro Tunnel und ermöglichte den Zugang zu neuen Erzen, während er gleichzeitig dazu beitrug, einige der alten Gruben zu belüften. Beim Graben des Schachts fielen jedoch große Mengen von Fels als Abfall an. Um diesen Fels schnell und kostengünstig abzutransportieren, wurde ein langes hölzernes Förderband installiert, wodurch der riesige graue Haufen westlich des Schachts entstand. Dieser ist auch auf den Bildern zu erkennen!

Mitte des 20. Jahrhunderts hatte die Rentabilität des Bergbaus in Park City erheblich abgenommen. Die Weltwirtschaftskrise, der Erste Weltkrieg und der Verfall der Silberpreise haben der Branche stark zugesetzt. Die Thaynes Mine selbst wurde 1947 geschlossen. Als die Bergbauaktivitäten zurückgingen, konsolidierten die United Park City Mines viele der Bergbaubetriebe in der Hoffnung, so wieder erfolgreich zu werden. Jedoch sah sich United Park City Mines jahrelang mit finanziellen Verlusten konfrontiert und suchte deshalb nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten für all seine Vermögensgegenstände. Diese Nutzungsmöglichkeit haben sie auch schließlich gefunden. Das Skigebiet in Park City, das ursprünglich Treasure Mountain hieß, wurde von United Park City Mines gegründet, dem zu diesem Zeitpunkt letzten überlebenden Bergbauunternehmen in Park City, und am 21. Dezember 1963 eröffnet.

Die Anlage wurde wiederbelebt und diente von 1965 bis 1969 als der weltweit einzigartigste Skilift. Ein Elektromotor zog die Skifahrer in eigens dafür gebauten Kabinen durch den Spiro-Tunnel bis zum Fuß des Thaynes-Schachts. Dann hob die Nordberg-Elektroliftanlage die Skifahrer den 550m hohen Schacht hinauf, um im Thaynes Canyon Ski zu fahren. An windigen Tagen, wenn die Gondel nicht fahren konnte, diente die Anlage sogar als Hauptlift des Skiresorts. Die „Skifahrer-Subway“ war leider nur bis 1969 in Betrieb und so sieht die U-Bahn aus:

Viele Skilifte, wie der Thaynes Skilift, sind nach alten Minenfirmen benannt, so auch der King Con, Jupiter und Silver King Lift. Man sieht also, dass das kulturelle Erbe der Bergbaufirmen hier wirklich extrem hoch ist und mehr als nur maßgeblich zum heutigen Erfolg und Stadtbild von Park City beigetragen haben.


Impressionen des Tages

Der heutige Tage

Schneeverhältnissetop
Sonnenstundenganztags Sonne
Temperatur-1 Grad
PistenverhältnisseMeistens top, manchmal eisig

Auch heute war wieder ein hervorragender Tag mit viel Sonne, wolkenfreiem Himmel, tollen Pisten und grandioser Aussicht. Wir sind fast durchgängig am Fahren und haben viel Spaß auf der Piste, die in einem tollen Zustand sind und auch den ganzen Tag über geblieben sind. Unterwegs sieht man immer wieder riesiger Häuser, die man mieten kann. Mit riesig meine ich wirklich riesig, das sind meistens 3 bis 4 Einfamilienhäuser. Es wird auch fleißig weitergebaut und selbst hier im Skigebiet wird auf die berühmte Leichtbauweise aus Sperrholz gesetzt. Diese Unterkünfte mit direktem Pistenzugang werden hier als Ski-in-ski-out bezeichnet und sind, wenig überraschend, besonders teuer. Ich nehme mir vor, mal nachzugucken, wie teuer die Unterkünfte sind. Denn schon unsere Unterkunft, ein Einfamilienhaus in 20min Fahrtentfernung, kostet $4000 die Woche.

Heute läuft es auch bei Vanessa sehr gut mit dem Skifahren. Sie probiert sich sogar an Buckelpisten, die auch gut gelingen. Pallavi macht weiter Pause, um ihr Knie zu schonen. Als wir unten am Lift ankommen, ordnen wir uns in die Reihe für 2 Personen ein. Ich habe etwas Vorsprung, so 1m, vor Vanessa und plötzlich höre ich von hinten „Boing“ „Platsch“. Ich drehe mich um und sehe wie Vanessa vor bzw. in dem Schild, auf dem geschrieben steht: „Für zwei Personen“. Das hat sie ganz galant auf gerader Strecke und beim Schwung holen mit den Skistöcken angefahren. Der Skifahrer im angrenzenden 3 Personen Abschnitt hat sich erschreckt und ist dabei hingefallen. Was wäre die Skipiste auch sonst langweilig :D.

Am Nachmittag, direkt nach dem Skifahren, können wir uns noch ein Bier an der Après-Ski Bar in einem Airstream Campervan. Après-Ski ist hier aber nicht mit unserem gleichzusetzen. Man könnte es schon eher „Pendant Ski“ nennen, also während des Skifahrens. Denn die Lifte schließen um 4 und die Bars machen um 17 Uhr an der Piste Schluss.


Take a ride with me

Damit ihr einen Eindruck bekommt, wie schön die Pisten sind, hier einmal die Fahrt zu Thanyes Mine und dem Spiro Tunnel!


Das Abendprogramm

Am Abend geht es noch kurz vor knapp zum Thai Restaurant, bevor dieses um 21 Uhr schließt. Anschließend gehen wir in die No Names Bar, die ein sehr interessant gestaltetes Interieur über 2,5 Ebenen hat sowie einer zusätzlichen Dachterrasse, auf der wir Platz nehmen. Zum Glück lag dieses Mal mein Reisepass im Auto, sodass ich auch eingelassen werde :D. Wir bleiben noch 2 Stunden bevor wir nach Hause gehen und uns für den nächsten Tag ausruhen.

Anna Lena

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