Taipeis Westen

Am Hotel angekommen, haben wir erstmal unser Gepäck abgestellt, ganz professionell gelagert und vor neugierigen Blicken durch eine alte Decke neben der Rezeption geschützt.

Im gleichen Zuge auch erstmal den Tagesrucksack etwas entleert, denn mit zwei Rucksäcken und insgesamt über 20kg sind die Schultern mittlerweile doch etwas am Schmerzen.

Next Stop Starbucks: Erstmal in einen gemütlichen Sessel plumpsen und den weiteren Tag planen. Es ist 9:30 Ortszeit und das Zimmer steht uns erst ab 14 Uhr zur Verfügung. Google maps hilft dabei relativ schnell und da Isa mittlerweile in einen tiefen Schlaf auf den Sessel gefallen ist, fällt die Entscheidung umso einfacher, schließlich entfällt der notwendige Abstimmungsbedarf. 😈

Auf geht es zunächst in den nordwestlichen Datong District, der quasi ursprüngliche old District von Taipei, ungefähr 30 Gehminuten von unserem Hotel entfernt. Unterwegs haben wir schon einmal die besondere Struktur von Taipei bewundert, von süßen alten Gässchen über doch erstaunlich viele, kleine Parks (immer mit Spielplätzen) bis hin interessanten Gebäudepositionen. Das Gebäude in der Mitte steht vor dem Parkplatz von einem anderen Wohnkomplex, quasi mitten im Nichts.

Das Ziel dort ist der Konfuzius Tempel sowie der gegenüberliegende Dalongdong Tempel. Beide kann man kostenfrei besichtigen und informieren im Falle des Konfuzius Tempel auch viel über die chinesische Geschichte, wie zum Beispiel auch über die Entwicklung der chinesischen Schriftzeichen aus alten auf Knochen geschnitzten Symbolen bis heute. Ganz interessant: Die erste Schrift war sehr viel „runder“, als die heutige Schrift, die durch die Qin-Dynastie nach der Vereinigung des chinesischen Reiches erstellt wurde. Wen es interessiert, hier gibt es die Schriften im Überblick.

Während ich mich voller Interesse nicht nur den chinesischen Schriftzeichen, sondern ebenfalls den vor 2000 Jahren in China gelehrten mathematische Methoden zuwende, liegt Isa sehr zur Begeisterung der taiwanesischen Seniorenschaft auf einer Parkbank in der Sonne und gönnt sich um die Mittagszeit, wie es sich für gute Bürger in Asien gehört, einen Mittagsschlaf. Na gut, diese machen den meistens zu Hause, aber man kann ja nicht alles haben.

Nachdem beide Tempel besichtigt sind, geht es wieder zurück Richtung Hotel und unterwegs soll noch was gegessen werden. Das Restaurant hatte ich mir bereits ausgesucht, es ist für die lokale Spezialität Beef Noodles bekannt, und war auf Grund der langen Reise und der Lauferei auch schon entsprechend hungrig. Etwas ernüchternd war dementsprechend die Ankunft am Restaurant und die Tatsache, dass dort bereits 15 Locals vor der Tür Schlange standen, um einen Tisch zu bekommen. Zu viel für meinen hungrigen Magen, also umgedreht und zu dem vorherigen Restaurant zurück, dass auch gut aussah. Ein eher modern angehauchtes Restaurant, dass Fleisch und Nudeln auf den aktuell hippen sizzling plates serviert.

Nun geht es wirklich ins Hotel und als wir ankommen, können wir auch direkt aufs Zimmer.

Der Check-In erfolgt hier übrigens deutlich weniger analog als bei uns, auch der Pass wird so direkt eingelesen.

Isa, mittlerweile wieder vollständig wach und aktiv, zieht sich die Laufschuhe an und geht eine Runde joggen. Ich hingegen nehme meinen Schlafanzug und gönne mir 1,5h Stunden Schlaf. Beide, bestens ausgeruht und relaxt, machen uns nun auf den Weg in den südwestlichen Ximeng District, das Multikultiviertel von Taipei, vor allem bekannt für die vielen Einkaufsläden, Restaurants, riesige Anzahl an Touristen (Hauptspot) sowie den LGBTQ Bars. Neben den berühmten Marken gibt es auch eine Vielzahl an kleineren Läden sowie ebenfalls einen Markt im Red House mit handgefertigten Produkten.

Im Anschluss an die Shoppingtour ging es erstmal zum Essen und was kann es besseres geben, als so einen guten ersten Tag bei einem Hotpot ausklingen zu lassen. Hotpot quasi ein chinesisches Fondue und eines meines absoluten Favoriten aus meiner Zeit in Asien und besonders den Läden in Shanghai. Auch hier haben wir einen richtig guten Hot Pot Laden gefunden, mit einer super Auswahl und es war einfach mega lecker und köstlich, insbesondere das Fleisch hatte hervorragende Qualität. Einziger Wermutstropfen war, dass leider mein Lieblingshotpotgemüse, die Lotuswurzeln, nicht vorrätig waren. Ein guter Grund, um demnächst wieder Hotpot essen zu gehen :D. Hotpot wird hier meistens als all-you-can eat angeboten mit Getränken und Desserts inkludiert. Das kostet hier dann für lokale Verhältnisse sehr teure 27€ pP. Isa, als mittlerweile mehrere Jahre in Stuttgart schon fast eingebürgerte Schwäbin, kann das Dessert natürlich nicht verkommen lassen. Also wird kurzerhand einfach eine (kleine) Kugel von allen 20 Eissorten genommen, die zur Verfügung stehen. Da es sich um die Auswahl von Häagen Dazs handelte, weiß ich nun, dass Mango-Raspberry sowie Macaron Blueberry besonders gut sind.

Gut gefüllt und kugelrund ging es nun nach Hause und im Gegensatz zum Hinweg, hier haben wir ein Uber genommen, geht es nun per Fuß die 35min zurück: Ganz im Sinne „so sind die Kalorien direkt wieder weg“. Nun heißt es also wirklich schlafen gehen für den ersten Tag und mal schauen, was die nächsten Tage so bereithalten.

Liebe Grüße nach Deutschland!

Anna Lena

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