Penghu – zweite Kitesession und Taipei

Heute beginnt bei überwiegend blauem Himmel und schönen 24°C der letzte Tag auf dem Penghu Archipel. Ich stehe gemütlich auf ziehe mich und mache mich auf den Weg zur Kiteschule. Am Scooter angekommen merke ich, dass meine Sonnenbrille weg ist. Hupsi, wo habe ich die denn vergessen? Muss ja eigentlich bei meinem Lieblingssaftladen gestern Abend gewesen sein. Also erstmal dorthin fahren, dann kann ich schließlich direkt eine Papayamilch trinken. Und auch hierbei erkennt man wieder die Singapore Ähnlichkeit von Taiwan. Ich komme am Laden an und meine Brille liegt noch genau dort, wo ich sie abgelegt habe. An einem belebten, öffentlichen Ort an einer Kreuzung, der auch nachts zugänglich ist.

Passiert hier aber nichts. Also Sonnenbrille aufgesetzt 😎, Papayamilch und einladen und ab zum Kiten.

Auf Penghu gibt es momentan viele Baustellen, wodurch es einen interessanten Mix aus älteren Gebäuden und sehr modernen Gebäuden im westlichen Stil gibt. Interessant ist zudem, dass alle 4 Schulen, die ich hier gesehen habe, immer den Sportplatz direkt vor dem Gebäude hatten. Das ist nicht nur praktisch, sondern sieht auch ganz gut aus. Auch diese Wasserbecken mit einem sich in Bewegung befindenden Wasserrad sieht man hier häufiger. Dabei handelt es sich laut Karen um Fisch oder Shrimp Farmen.

Gestern hatten wir ja schon das interessante Baustellenfahrzeug, das stark an Variante Eigenbau erinnert, gesehen. Heute verleihe ich sehr offiziell den gerade von mir eingeführten Award für die kreativste Kreation in der Kategorie Eigenbau für Baustellen. Der Sieger zeichnet sich nicht nur durch seine extrem nützliche Funktionalität aus sowie dem von Ferne täuschend echt aussehendem Modell, sondern auch durch die kostengünstige Bauweise mit leicht zugänglichen Materialien, die im Bedarfsfall vor Ort an der Baustelle zusammengetrieben werden können. Herzlichen Glückwunsch an die glücklichen Gewinner von Penghu Islands!

Kurze Zeit später bin ich an der Kitestation, die ebenfalls ein B&B ist und hinten, in einer sehr großen Garage, die Kite Materialien lagert. Heute ist es wirklich sehr windig. Meine Sachen wurden bereits rausgelegt und ich pelle mich in den Neopren Anzug und dann geht es auch schon los zum Strand. Hier merkt man die über 30 Knoten, die es heute sind, noch viel deutlicher. Deshalb wird es nur ein kleiner 7er oder 8er Kite.

Ich entscheide mich für den 8er und gehe direkt aufs Wasser. In der ersten Stunde ist der Wind dafür perfekt und auch an die Wellen habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Danach nimmt der Wind noch etwas zu, wodurch es etwas mehr Beindruck und damit Kraft benötigt. Wieder wird es eine zweistündige Kitesession und danach bin ich wirklich kaputt. Wie Karen sagt, „today physically demanding!“ und damit hat sie recht.

Wenn ihr mal sehen wollt, wie ein missglückter Sprungversuch aussieht, hier ein kleines Video. Das Board hätte in Fahrrichtung zeigen müssen. Ich dagegen habe quasi bei 180 mit dem Board eine Vollbremsung gemacht, da ich maximal angekantet habe und das ist schlecht 😅.

Danach geht es direkt wieder zurück zur Kitestation, umziehen, zahlen und los. Schließlich muss ich noch einen Flug bekommen. Hier mal wieder etwas für die Nerven der älteren Mitleser. Der Flug war natürlich noch nicht gebucht, da ich noch nicht wusste welche Zeit funktioniert und wie ich zum Flughafen komme. Also erstmal zurück zum Zimmer, es ist 15 Uhr. Schneller Check: Nächster Flieger um 17 Uhr und auch ein richtiges Flugzeug und nicht so eine kleine Propeller irgendwas. Super, dann habe ich Zeit, also erstmal duschen. Danach anziehen und schauen, wie ich zum Flughafen komme. Uber gibt es hier auf keinen Fall, mal Line Go probieren. Nope, auch nicht. Nächste Taxi App laden, perfekt, die ist ausschließlich auf Chinesisch. Also Try and Error. Oh klappt, mmh ist auch bestellt und in 5 Minuten da. Dann sollte ich jetzt wohl schnell packen. 7 Minuten später steige ich ins Taxi und bin auf dem Weg zum Flughafen. Es ist 15:45. Da ich den Flug jetzt sicher schaffe, buche ich jetzt den Flieger. Als wir am Flughafen um 16:00 ankommen, ist der Flieger gebucht und ich bin eingecheckt. Mein Lieblingsplatz hinten rechts war auch frei, perfekt. Also zum Schalter und Gepäck abgeben, dann direkt durch zum Gate. 16:20 bin ich am Gate, viel zu früh. Mal schauen, was es zu essen gibt. Leider nichts. Naja, dann ans Gate setzen. Noch 30 Minuten bis zum Abflug. Na gut, dann kann ich jetzt mal das Hotel für Taipei buchen. Fertig gebucht und just in dem Moment kommt die Durchsage, dass die hinteren Reihen boarden dürfen, also aufstehen und boarden. Perfekt, Taipei ich komme 😄.

Da es so ein schöner und fast wolkenfreier Tag ist, habe ich einen tollen Blick auf Taiwan. Was man hier sieht, ist Taichung, wo wir zu Beginn der Reise, direkt nach Taipei waren.

Ein paar Minuten später dann der Anflug auf Taipeh. Zunächst fliegen wir eine ganze Weile über Neu-Taipei. Die deutlichen Stadien sind diese hier (Google Maps), die haben wir bei der Ankunft schon gesehen, da der Zug vom Flughafen direkt daran vorbeifährt.

Der Fluss markiert die Grenze zwischen Taipei und Neu-Taipei. Bitte nicht denken, es ist eine Stadt, wie man auf Grund der Bilder leicht annehmen kann. Die Stadtkerne der beiden Millionenmetropolen liegen mehrere Kilometer auseinander. Die Ausmaße haben hier halt andere Dimensionen.

Also schnell zum Hotel und einchecken. Bis ich am Hotel bin, ist es schon 19 Uhr und damit Essenszeit. Heute steht Night market hopping in Taipei an. Ich starte mit dem Nanjichang im südöstlich von Ximen, wo mein Hotel liegt, im Zhongzheng District. es handelt sich um einen wenig touristischen und sehr kleinen Nachtmarkt. Eine Straße von vielleicht 150m mit Ständen auf beiden Seiten. So richtig fündig werde ich hier nicht, außer einem süßen Gebäck. Ich drehe fast schon um, da entdecke ich das der letzte Laden Tainan Aal Nudeln hat. Die hole ich mir doch direkt. Sind nicht ganz so gut wie die in Tainan, aber auch lecker. Neben mir am Tisch sitzt ein amerikanischer Bosch Mitarbeiter aus Seattle mit seinem Sohn, der demnächst drei Monate in Köln ist, um Fußball zu spielen. Nach einem kurzen Plausch breche ich auf und gehe zum nächsten Nachtmarkt. Der ist ca. 40 Minuten entfernt.

Ich gehe zur Bushaltestelle und nehme den nächsten Bus Richtung Norden nach Shilin. Ziel ist der Shiliner Nachtmarkt, der wohl größte und bekannteste Nachtmarkt von Taipei. Hier gibt es eine große Halle nur mit Spielständen, wie auf dem Jahrmarkt. Luftpistole schießen, Pfeile werfen, Basketball, Pinball/Flipper, Wahrsagen und natürlich Mahjong. In der langen Straße dahinter schließlich die ganzen Essensstände. Hier zu Abwechslung mal anders. Die Stände befinden sich in der Mitte und der Fußweg ist im Einbahnstraßensystem außen herum angelegt. Ich finde zwei leckere Nachspeisen. Panierte Reisbällchen und ENDLICH … fried Icecream. Ich hatte mich schon so drauf gefreut und es noch nirgends gesehen. Keine Ahnung was passiert ist oder ob es das nie wirklich in Taiwan gegeben hat. Aber in China gab es auf den Nachtmärkten immer Fried Icecream und Fried Snickers. Das zweitere habe ich leider nicht gefunden. Nichtsdestotrotz freue ich mich mal wieder frittiertes Eis zu genießen und wähle natürlich Vanille.

Auf den Straßen sehe ich noch ein paar schöne Restaurants. Insbesondere Noobtent lebt seinen Stil, innen steht ein Camper und man sitzt bei Kerzenschein und einem künstlichen Lagerfeuer auf dem Boden. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der Besitzer Gamer ist und den Namen absichtlich gewählt hat oder non-Gamer und völlig ahnungslos deshalb ist. Übersetzt bedeutet der Name für Gamer Anfängerzelt, denke aber, dass es bewusst ist und das finde ich schon sehr cool.

Zu guter Letzt komme ich noch am Taipei Performing Art Center vorbei und das ist wirklich toll designed, weshalb ich hier ein paar Minuten verbringe und das Kunstwerk mit der herausfallenden Kugel auf mich wirken lasse.

Insgesamt konnten mich die Nachtmärkte in Taipei nicht so sehr überzeugen, wie die anderen. Etwas schade, aber die anderen waren deutlich vielfältiger und kreativer und hatten dadurch einfach mehr Auswahl.

Nun geht es zurück ins Hotel, bis ich dort bin ist es sowieso deutlich nach 12 und morgen muss der Tag ja ausgereizt werden.

Anna Lena

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