Park City – Bye Bye sunny Rockies

Am letzten Tag sind nur noch Vanessa und ich übrigen geblieben. Pallavi setzt verletzungsbedingt aus, Dolapo auch und Kelly hat auf Grund der anspruchsvollen Pisten keine Lust. Da Dolapo’s Flug am frühen Abend ist, macht sie gar nichts mehr, während Pallavi und Kelly sich ganz dem Day Drinking widmen.


Impressionen des Tages – Sun, sunnier, Park City

Auch heute wieder, zum unfassbar sechsten Tag in Folge, herrscht wieder wolkenfreier Himmel und es ist strahlender Sonnenschein. Ein solch gutes Wetter über den gesamten Skiurlaub hatte ich in 20 Jahren bei keinem meiner Urlaube in den Alpen.

Jetzt bin ich doch mal interessiert und schaue bei ein paar Klimadiagrammen und Wettertabellen nach. Laut climate-data.org werden in Sölden 2307 Sonnenstunden im Schnitt über das Jahr gemessen. Bei gleichem Messdienst ergibt sich für Park City in der Tat eine deutlich höhere Sonnenstundenzahl pro Jahr von 3343 Sonnenstunden! Das sind sage und schreibe 45% mehr Sonnenstunden in Park City wie in Sölden.

Klimastatistiken und Vorhersagen sind bekanntermaßen ungewiss und ungenau, weshalb ich noch weiter recherchiert habe. Eine weitere Quelle, die beide Locations aufführt, ist klima.org und auf dieser Seite sieht der Vergleich wie folgt aus: (Link: Park City und Sölden)

∅ Sölden∅ Park City
Januar24
Februar47
März57
April69
Mai611
Juni512
Juli712
August711
September610
Oktober58
November36
Dezember24

Also auch hiernach gibt es in Park City im Februar ∅7 Sonnenstunden pro Tag und in Sölden nur ∅4 Sonnenstunden pro Tag. Eine Aussage, die sich zumindest mit meinen bisherigen Erfahrungen decken würde.

Der heutige Tage

Schneeverhältnissesehr gut
Sonnenstundenganztags Sonne
Temperatur2-3 Grad
Pistenverhältnisselange sehr gut

Vanessa und ich freuen uns über diese herrlichen Sonnentage und steigen begeistert in den Skitag ein. Da Vanessa heute muskulär etwas zu kämpfen hat, nehmen wir etwas mehr rote Pisten wie sonst ins Programm und machen bereits früh Mittagspause, gegen 12 Uhr. Da heute ein Samstag ist, ist es merklich voller auf den Pisten, dennoch hält sich das Gedränge hier doch sehr im Rahmen.

Es gibt einen Bottleneck Lift, ganz im Westen des Gebiets, der Bonanza Lift. Dieser ist bereits an normalen Tagen verstopft, weshalb wir den Lift weiträumig meiden. Auch die App zeigt für diesen 20min Wartezeit an. Auf unseren Routen stehen wir nie mehr wie 5 Min an, meistens geht es sogar direkt durch nach ganz Vorne. Wir sind heute vor allem im zentralen Bereich zwischen den beiden Einstiegspunkten Park City und Canyons unterwegs, welches sowohl leichte Strecken hat als auch den, nachdem Jupiter Lift, zweitschwierigsten Lift des Skigebiets bereithält, den 9990 (ninety-nine ninety).

Wir verbringen noch mal den ganzen Tag auf der Piste und nutzen ihn wirklich voll aus. Da ein Verbindungslift für die Talfahrt zum Pistenschluss überfüllt ist, fährt der sich daneben befindliche Tombstone Lift länger wie eigentlich geöffnet, sodass die Gäste stattdessen Pisten fahren können. Dies nutzen wir natürlich auch und warten so beim Skifahren darauf, dass sich die Schlange auflöst. Als wir unten ankommen, ist es schließlich halb 5.


Noch einmal die Pisten nutzen – Ninety-Nine 90!

Kurz vor dem Ende des Tages, gegen halb 4, nutze ich noch einmal die Möglichkeit und nutze den ninety-nine 90 Lift. Vanessa kommt das auch gelegen, denn sie würde gerne eine kurze Pause einlegen. Der Vorteil zum Jupiter Lift ist, dass dieser Lift leichter zugänglich ist, da er nicht am Rand des Skigebiets liegt, sowie darin, dass es sich um einen schnellen Lift handelt, der ausgekuppelt wird, und nicht um den langsamen Zweisitzer am Jupiter. Dafür werden die Strecken hier jedoch auch deutlich häufiger befahren und man hat weniger die gesamte Piste für sich.

Der Ausblick von oben ist mal wieder sehr schön und ich nehme mir Zeit, das wunderschöne, schneebedeckte Plateau zu betrachten und aufzunehmen, während die warmen Sonnenstrahlen mein Gesicht erwärmen und sich vor mir die weiße Piste und Tannen bedeckte Berglandschaft erschließt. Ein absolut würdiger und schöner Abschluss, wie ich finde.

Die Piste selber ist ziemlich sportlich, wie bereits bei Jupiter. Hier ist die Piste weniger steil, dafür deutlich mehr zerfahren. Von Buckelpiste kann man fast nicht mehr reden, der Begriff Kraterlandschaft trifft es meines Erachtens besser. So passiert es mir auch während der Abfahrt, dass ich einen „Buckel“ überfahren möchte, aber leider an der Steigung scheitere und schlichtweg einfach nach hinten(!) umkippe :D. Zur Mitte der Piste merke ich das erste Mal in diesem Urlaub meine Muskeln und bin froh darüber, denn noch nie haben diese so lange schmerzfrei beim Skifahren gehalten. Offensichtlich ein Resultat meines intensiven Sportprogramms in den letzten Monaten, nicht zu vergessen die tausenden Treppenstufen in Taiwan!

Die Piste macht noch mal Spaß zum Abschluss, auch wenn sie anstrengend ist, und ich freue mich diesen Abstecher gemacht zu haben. Insgesamt bevorzuge ich dennoch die Jupiter Pisten mit ihren steileren, dafür relativ unberührten Pisten.

Direkt am Ausgang der Piste wartet auch schon Vanessa auf mich und wir fahren weiter Richtung talabwärts bis wir zu oben erwähnten Verbindungsstrecke gelangen.


Take a ride with me

Damit ihr auch vom letzten Tag noch einen Eindruck erhalten, habe ich genau dieses Verbindungsstück zwischen 9990 Piste und dem Verbindungslift für euch aufgenommen. Ich hoffe, es gefällt euch.


Macht die Nacht zum Tage! – aber nicht in Utah…

Am Pistenende und somit am Ende des Skitages angekommen, begeben Vanessa und ich mich zum Aprés Ski. Wir holen uns ein Bier bzw. Cocktail und setzen uns in die vorhandenen Liegestühle. Wir können zwar nur noch wenig Restsonne im Tal mitnehmen, dafür ist vor uns eine Bühne aufgebaut und, da Samstag ist, spielt heute auch eine Band. Die Band haut einen jetzt nicht gerade vom Hocker, ist durchaus ok, dafür ist die Stimmung und Atmosphäre sehr gut.

Leider, wie bereits in den letzten Artikel erwähnt, endet Aprés Ski hier schon um 5 Uhr, weshalb wir das Ganze nur ca. 30 Minuten genießen können. Wir trinken noch ein bisschen weiter, bis Pallavi und Kelly uns wieder einsammeln. Da diese direkt weiterziehen, setzen wir sie direkt an einer Bar ab. Wir gehen erstmal nach Hause, um uns zu duschen, bevor wir uns später wieder in der Main Street in Park City treffen.

Unser Plan ist heute, den letzten Abend, ausgiebig zu nutzen. Am nächsten Tag möchte schließlich niemand Skifahren und somit kann die Nacht gerne länger dauern. Wir starten im Alpine Distilling Club, der zwar Club heißt, aber eine Cocktailbar ist. Dieser stellt vor allem den Gin, aber auch andere Spirituosen selbst her. Die Preise sind heftig, mit ca. 24€ pro Cocktail weshalb ich bei dem günstigeren Bier bleibe. Zudem haben mich die Geschmackstests bei den Anderen, die alle einen Cocktail bestellt haben, nicht überzeugt.

Um 22 Uhr schließt der „Club“ bereits, weshalb wir weiter ziehen. Gar nicht so weit, denn bereits um die Ecke gehen wir in die Old Town Cellars (also die Altstadt Keller), einer Wein- und Bierbar. Hier bleiben wir eine ganze Weile an der Bar sitzen, obwohl im Laden gar nicht mal so viel los ist. Um 1 Uhr werden wir schließlich auch dort hinausbegleitet und wir begeben uns auf die Suche nach dem nächsten Laden.

Einer wird uns auf Google angezeigt, der bis 2 Uhr aufhaben soll. Just in dem Moment, in dem wir ankommen, wird gerade abgeschlossen. Wir fragen nach und erhalten die Erklärung, dass tatsächlich alle Läden in Park City um 1 Uhr schließen. Hier kommt scheinbar doch die religiöse Ausrichtung von Utah zur Geltung, dachte ich, denn in Utah darf Alkohol nur bis 1 Uhr ausgeschenkt werden und spätestens um 2 Uhr müssen alle geschlossen sein. Da es somit zwischen 1 und 2 Uhr nicht wirklich Umsatz gibt, schließen die meisten um 1 Uhr.

Aber wie gesagt, dachte ich! Denn als ich nachgeschaut habe, habe ich festgestellt, dass in fast allen Staaten der USA um spätestens 2 Uhr der Alkoholverkauf eingestellt werden muss. Selbst New York City mit einer separaten Stadtregulierung hat ein Verkaufsverbot ab 4 Uhr, jedoch dürfen Clubs hier zumindest noch länger geöffnet haben.

Dementsprechend frustriert ziehen wir weiter. Da wir noch nichts gegessen haben, dachten wir, dann gehen wir wenigstens noch etwas Essen, bevor wir ins Bett gehen. Aber wie gesagt, dachten wir! Denn selbst McDonalds in Park City hatte bereits geschlossen, ebenso die anderen Burger Läden, TacoBell, Subway usw. Nach etwas Suche finden wir jedoch noch exakt einen Fast Food Laden, der geöffnet hat, nämlich eine Domino-Filiale. Diese wiederum hat gar keine Sitzplätze und ist nur auf Take Away ausgelegt. Wir bestellen uns die Pizza zum Mitnehmen, warten auf der provisorischen Bank, dass diese fertig wird und fahren mit der warmen Pizza zurück zur Unterkunft.

Nicht ganz das geplante Abschlussessen und die geplante Partynacht, aber es war trotzdem witzig!

Morgen heißt es dann packen und Abschied nehmen von Salt Lake City, sodass ich wieder pünktlich zu Rosenmontag und zur Nubbelverbrennung in Köln bin.

Anna Lena

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