Auch heute begrüßt mich beim Aufstehen schon wieder strahlender Sonnenschein! Zusätzlich haben wir heute verabredet schon um 8 Uhr zu starten, sodass wir bereits um 15 vor 9 am Lift sind. Pallavi ist heute auch dabei und wir teilen uns auf, sodass Pallavi und Vanessa zusammen fahren und ich etwas Zeit habe, für die ganz große Runde.
Impressionen des Tages
Das nutze ich auch direkt aus und fahre zum Lift, genannt McConkey, der die letzten Tage geschlossen war, aus mir unbekannten Gründen. Und ich habe Glück, da ich zügig hinfahre, bin ich direkt unter den Ersten die hochfahren und habe eine komplette Piste für mich für mehrere Runden. Der Ausblick von dort war zudem auch sehr schön und man kann zu rechten auf Deer Valley schauen, indem direkt das nächste Skigebiet liegt, eben jenes Skigebiet, indem Snowboard Verbot gilt.
Der heutige Tage
Ich drehe gemütlich meine Runden auf der Piste und mache mich gegen 11 Uhr auf Richtung Jupiter Lift, das im alten Minengebiet liegt und deshalb auch am King Con und Silver Star Lift vorbeiführt, die allesamt nach ehemaligen Minenfirmen benannt sind. Zudem muss ich auch den Thaynes Lift nehmen, den ihr gestern bereits im Video gesehen habt und der den Ursprung des heutigen Skigebiets darstellt.
Bevor es jedoch auf die anspruchsvollste Route des Skigebiets gehen soll, genieße ich noch etwas die Aussicht, gönne mir eine Coke und setze mich auf die Liegestühle am nächstgelegenen Restaurant. Ich denke mir, dass eine kleine Verschnaufpause meinen Muskeln bestimmt guttut und ich zudem vorher noch etwas trinken möchte.
Ich hatte bereits beschrieben, dass das Anstehen in diesem Skigebiet überaus entspannt ist und nicht das typische Gedränge und Vorgedrängel wie in Österreich. Dies liegt neben dem Verhalten der Skifahrer auch in der klaren Struktur und Abtrennung der einzelnen Anstehschlangen verbunden, die ich bereits am ersten Tag sehr positiv wahrgenommen habe. Dabei werden verschiedene Schlangen gebildet, bestehend – je nach Skiliftgröße – aus 2er, 3er oder 4er-Gruppen sowie natürlich von Einzelpersonen. Diese werden schließlich im Reißverschlussverfahren zusammengeführt und auch hier gibt es keine Probleme oder Vordrängeln. Ein Beispielbild dieser Schlangen und der Abgrenzung mittels Seilen habe ich zur Besserung Vorstellung ein Mal unten aufgeführt.
Zudem bietet das Skigebiet eine weitere coole Möglichkeit. Denn es gibt eine eigene App des Skigebiets. Diese beinhaltet nicht nur die Karte des Skigebiets, sondern bietet ebenfalls die Möglichkeit, sich anzeigen zu lassen, wo sich seine Freunde befinden. So konnten wir ohne Probleme nachverfolgen, wo sich die jeweils Anderen befinden, um uns am Nachmittag wiederzutreffen.
Als Nächstes geht es für mich Richtung Jupiter Lift. Ich finde es super, dass dieser Lift existiert, denn er führt ausschließlich auf den Berg und nicht zu vordefinierten Pisten. Dementsprechend fahren hier zu keinem Zeitpunkt Pistenraupen und es gibt auch keine vordefinierten Wege, sondern man muss sich seine Bahn frei wählen. In Österreich ist mir ein solcher Lift bisher leider nicht begegnet, auch wenn es ihn vielleicht irgendwo geben mag. Generell legt das Park City Skigebiet viel Wert darauf, möglichst abwechslungsreiche Pisten zur Verfügung zu stellen und alle Skill Level zu bedienen. Einen Ansatz den ich super finde und für mich deshalb einen deutlichen Vorteil zu den österreichischen Skigebieten darstellt. Die Pisten am Jupiter Berg sind allesamt Doppel-Schwarz, weshalb es unten auch einige Hinweise gibt, dass man sich sicher sein sollte, dass man in den Lift einsteigen möchte und die „Pisten“ auch befahren kann.
Jupiter
Oben angekommen, verschaffe ich mir erstmal einen Überblick. Das Schild sagt mir, dass es hier über 10.000 Fuß sind und damit der höchste Punkt im Park City Ski Gebiet. Wie man im Bild erkennt, ist der Berg schwer einsehbar, sodass ich eine Zufallsentscheidung treffe und mich für die linke Seite entscheide.
Diese fällt zunächst leicht ab und führt durch einen dichten Wald, bevor es lichter wird, dafür die Steigung aber auch rasant zunimmt. Der Schnee ist auf dieser Seite einigermaßen gleichmäßig, es gibt also keine Eisstellen und wenig Buckel.
Die Piste macht insgesamt Spaß, leider entscheide ich mich unten für einen falschen Weg und lande in einer Talsohle, aus der ich herauslaufen muss. Na ja, kann halt passieren.
Wieder am Lift angekommen, entscheide ich mich für eine weitere Runde auf dem Jupiter Berg. Dieses Mal jedoch die rechte Seite und das erweist sich als absolut goldrichtige Wahl. Der Weg ist an dieser Stelle zwar etwas steiler und deutlich hügeliger, aber dafür ist die Aussicht von hier phänomenal.
Ich nehme mir an einer Stelle im Wald Zeit, setze mich hin und genieße den Ausblick. Ich befinde mich auf einer schmalen Schneise durch die Bäume und die schöne schneebedeckte, weiß strahlende Piste wird am Pistenrand durch sattes Tannengrün gesäumt. Dabei blicke ich tief ins Tal von Park City und kann das Plateau bis zur gegenüberliegenden Bergkette genießen.
Als ich nach rechts schaue, stelle ich zudem fest, dass ich meine vorherige, erste Route auf dem Jupiter von hier voll einsehen kann sowie meinen Weg verfolgen kann.
Da ich schon seit einem Jahrzehnt immer meine Skitracking App laufen lasse, wenn ich Ski fahre, habe ich im Anschluss alle Daten zur Hand. So kann ich nicht nur nachverfolgen, welche Strecke ich gefahren bin, sondern auch welche Distanzen, Zeiten usw. Links seht ihr einmal in groß die auf dem Jupiter Berg zurückgelegte Strecke. Deutlich zu erkennen, die einmal deutlich steilere Piste vom Lift hochkommen aus betrachtet nach rechts sowie die längere, erste Route nach links. So habe ich im Nachhinein auch verstanden, in welcher Talsohle ich mich befand, nämlich im ausgetrockneten Shadow Lake.
Das waren zwei wirklich tolle Runden, die viel Spaß gemacht haben. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass es das Highlight von diesem Skiurlaub sein wird und würde mir wünschen ähnliche Möglichkeiten auch in Österreich vorfinden zu können.
Ein ruhiger Nachmittag
Nach der Jupiter Piste möchte ich mich wieder mit Pallavi und Vanessa zum späten Mittagessen treffen. Allerdings kommt nur Vanessa, denn Pallavi hat wieder Kniebeschwerden. Allerdings nicht durch ihre ursprüngliche Verletzung, sondern beim Verlassen des Skilifts hat sie sich erneut das Knie verdreht und eine kostenlose Snowmobile Fahrt zur Gondelstation erhalten. Während Vanessa dort auf mich wartet, fährt Pallavi schon ins Tal zurück, um einen Arzt aufzusuchen.
Vanessa und ich fahren noch gemütlich und entspannt zwei weitere Stunden bis das Skigebiet schließt und warten anschließend beim Après-Ski auf Pallavi. Der Besuch und das Röntgenbild haben nicht viel ergeben und sie wird nach Rückkehr in Washington DC einen MRT Termin vereinbaren. Wir fahren also erstmal nach Hause und gehen allesamt in den warmen Jacuzzi, um nach dem Skitag etwas zu entspannen.
Lokale Brauereien
Am Abend entscheiden wir uns dafür, eine der lokalen Brauereien aufzusuchen. Denn in Salt Lake City und umgrenzenden Gebieten gibt es über 20 Mikrobrauereien und eine blühende Craft Beer Kultur, weshalb der Monat April bereits zum Craft Beer Monat deklariert wurde. Wir haben uns für die Red Rock Brewery entschieden. Auf dem Weg stoppen wir aber noch mal, denn wir kommen durch Zufall an Cold Stone vorbei. Vielleicht erinnert ich euch noch aus den Taiwan Stories, das ist die leckere Eisdiele, die ich so mag. Wir holen uns alle erstmal ein Eis, bevor es weiter zur Brauerei geht. Dort setzen wir uns gemütlich an die Bar und genießen ein paar lokale Biere, kontrolliert wurde ich hier übrigens nicht… Zudem zeigen mir Vanessa und Pallavi eine Mid-Western Spezialität. In Teig gehüllte und frittierte saure Gurken, also die ganz normalen eingelegten Gurken, die es bei uns auch gibt. Diese kann man sowohl als Scheibenvariante, als auch als Stickvariante, also als ganze Gurke, bestellen. Schmeckt wirklich überraschend gut, auch wenn es vielleicht erstmal komisch klingen mag, und sie passen hervorragend zum Bier.
Im Anschluss geht es nach Hause, denn vom ganzen Tag, sowie dem anschließenden Jacuzzi und Bier sind wir doch ganz schön müde, weshalb wir direkt ins Bett gehen und ich mich bereits auf den morgigen Skitag freue!
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