Salt Lake City – Erste Eindrücke

Es hieß früh aufstehen, denn bereits um 3 Uhr klingelte der Wecker, um den 6 Uhr Flug in Düsseldorf zu nehmen. Den Flug mit KML nach Amsterdam zu nehmen und von dort um 9 Uhr mit Delta Richtung Salt Lake City zu starten, war 800€ günstiger, wie direkt den Flug in Amsterdam zu nehmen. Macht zwar gar keinen Sinn, aber na gut.

Immerhin die Autobahn war schön leer und nach einer halben Stunde Fahrt, komme ich in der Tiefgarage des Düsseldorfer Flughafens an. Ich liege gut in der Zeit, es sind noch 100 Minuten zum Abflug. Auto abgestellt und schon kann es zum Check-in gehen. Mein neuer Koffer ist natürlich auch dabei und die Skischuhe haben auch reingepasst :D.

Nachdem ich am geteilten Air France/KLM Schalter eingecheckt habe, geht es auch direkt ans Gate. Ich merke wie müde ich eigentlich bin und vertreibe mir die Zeit, indem ich ein bisschen auf dem Laptop surfe. Das Boarding verläuft relativ schnell, ist ja auch nur ein kleiner Flieger mit 26 Reihen, je 2 Plätze. Schlafen kann ich auf den 40 Minuten Flug nicht. Zum einen ist es sowieso nicht meine Stärke im Flieger oder generell im Sitzen schlafen zu können und zum anderen liegt mein Handygepäck Koffer unter dem Sitz vor mir, ergo habe ich keinen Platz.


Der Hinflug

Das Buchungskonzept ist hierbei wirklich interessant. Gebucht über Delta Airlines, mit einem Zubringerflug aus DUS mit KLM – der das ganze bekanntlich €800 günstiger macht – und der in der Realität von German Airways ausgeführt wird. Controller oder Steuerprüfer möchte ich hier nicht sein, wie die Zahlungsströme im Hintergrund wohl aussehen… Naja, der Flug geht auf jeden Fall schnell rum mit nur 40 Minuten und eigentlich ist es ein langer Start-/Landeprozess. Es ist das erste Mal, dass ich in Amsterdam Schiphol bin und der Flughafen ist auch echt groß, sodass ich etwas laufen muss, bis ich schließlich an der Immigration Station bin. Mit 64 Millionen Passagiere im letzten Jahr ist er ungefähr so groß bzw. beschäftigt wie Frankfurt. Im Anschluss habe ich noch gut 1:40h Zeit und suche mir ein Café, nehme ein Sandwich und setze mich erstmal mit ausgestreckten Beinen hin. Das soll man ja schließlich so lange wie möglich genießen. Die Auswahl an Cafés und Restaurants war hier im Gateabschnitt D übrigens extrem mau, finde ich etwas komisch, für einen Flughafen dieser Größe.

Es heißt schließlich Boarding und relativ pünktlich um kurz nach 9 Uhr starten wir. Der Flieger ist etwas älter, zwar gibt es schon einen USB-Anschluss, aber der Bildschirm ist klein & pixelig und die Verstellfunktion meines Sitzes funktioniert auch nicht mehr wirklich. Da ich aber mittlerweile doch echt müde bin, kann ich eine gute Stunde sehr gut dösen. Und das, obwohl es mein geliebtes Nackenkissen nicht bis in den Flieger geschafft hat. Leider habe ich keine Ahnung. wo es unterwegs verloren gegangen ist :/. Zum Glück ist es Winter und ich habe mit Jacke und meinem dicken Schal ausreichend Polsterfläche zur Verfügung. Nach 1,5 Stunden gibt es Essen und zwar warmes Mittagessen. Habe ich nicht ganz verstanden, da es nach unserer Zeit 10:30 war und in Salt Lake Zeit 2:30, aber nun gut. Die Gnocchi waren ganz gut. Danach hatte ich Glück und konnte noch mal 2 Stunden schlafen. Die restliche Zeit habe ich spielend und lesen verbracht sowie eine Stunde damit, mich mit dem Niederländer aus Venlo neben mir zu unterhalten, der seine Nichte in San Diego besucht. Nach über 9 Stunden ist es so weit und wir nähern uns Salt Lake City und fliegen über die Rockys. Der Ausblick ist wirklich super schön und beeindruckend gewesen. Leider konnte ich nicht so gut Fotos machen, da entsprechend dem Fliegerzustand, auch die Scheiben nicht ganz sauber und frei von Macken waren.


Ankunft in Salt Lake City – Atemberaubendes Panorama

Unsere geplante Ankunftszeit ist 12 Uhr gewesen und wir sind schon um 11:30 vor Ort. Ungünstigerweise ist der dortige Custom angestellt sehr deutsch. Der Pilot teilt uns mit, dass der Custom Angestellte erst um 12 anfängt und wir deshalb jetzt 30 Minuten auf dem Rollfeld stehen bleiben müssen. „Welcome to Salt Lake“ beteuert der Pilot… Naja, ist aber eigentlich kein Problem, ich lese einfach weiter und die 30 Minuten gehen auch schnell rum. Der Flughafen an sich ist sehr klein und das Gepäck kommt sehr schnell. Im International Termin war es auch das einzige belegte Fließband. Entsprechend schnell geht auch die Immigration und ich bin 30 Minuten nach Verlassen des Flugzeuges (!) vor dem Flughafen und warte auf das bestellte Uber. Schon vor dem Flughafen, wird in Teilen das wundervolle und absolut traumhafte Bergpanorama deutlich, dass ich auf der Uberfahrt dann in vollen Zügen genießen kann.

In Wirklichkeit und mit der Wahrnehmung vor Ort ist es noch viel beeindruckender wie auf dem Bild. Denn es handelt sich um eine wirklich riesige, absolut plane Fläche, auf der man sich befindet, um die herum U-förmig diese allesamt schneebedeckten Berge herausragen; ein absoluter Traum an Ausblick! Vor allem ganz anders als man es aus den Alpen oder ich aus dem Himalaya gewohnt bin. Da der Flughafen relativ nah an der Innenstadt liegt, bin ich auch nach 15 Minuten Fahrt schon am Hotel und checke ein. Die Aussicht von hier kann sich auch sehen lassen.


Erste Stadterkundung

Im Hotel lege ich mich erst mal eine Runde schlafen, es war schließlich doch ein ziemlich langer Tag. Nach dem ausgiebigen Mittagsschlaf begebe ich mich auf einen ersten Rundgang durch Downtown Salt Lake City. Ich starte mit dem berühmten Temple Square, dem Zentrum der Mormonen und ihrer Kirche, die direkt um die Ecke meines Hotels liegt. Leider habe ich dabei wenig Erfolg in gewisser Weise. Wie schon die Tigerpagode, mit zwei riesigen chinesischen Drachen, in Kaohsiung im November, befindet sich auch hier der berühmteste und schönste Tempel in Renovierungsarbeiten und man erkennt so gut wie nichts. Das ist wirklich schade, denn der Tempel sah auf Bildern wirklich schön aus, weniger als eine Kirche oder Tempel, sondern mehr wie eine Mischung aus Schloss, Hogwarts und Hochhaus. Zudem bemerke ich auch, dass extrem viele extravagant gekleidete Leute (Velour Jackets, vielle Pailetten) und zudem viele Cheerläder Mädchen im Alter von 9 bis 12 hier herumlaufen. Auf Nachfrage erfahre ich, dass gerade ein nationales Cheerleader-Event stattfindet. Die Person zum Beispiel ist mit seiner Tochter aus Montana angereist, auch mal gute 600 km bis zur Grenze, also wahrscheinlich eher so 800km Entfernung.

Kurze Zeit später laufe ich am Delta Center vorbei und dachte zunächst, das sieht aber komisch aus für ein Bürogebäude. Ist es auch gar nicht. Es handelt sich um das Stadion der Utah Jazz, wie ich sehe als ich näher komme. Die Utah Jazz sind die lokale NBA Mannschaft mit dem Slogan Mountain Basketball, die heute gegen die Oklahoma Mannschaft spielen, wie an der Schlange vor dem Stadion erkennbar ist. Wie ein Stadion sieht es, finde ich, trotzdem nicht aus, ist aber sehr schön. Immerhin, das Stadtion heißt nur Delta Center und nicht Delta Center by KLM and operated by German Airways. Scheinbar sind immerhin im Sponsoring die Finanzflüsse klarer gestrickt.

Im Anschluss gehe ich zum Gateway Center, eine coole Mischung aus Einkaufsstraße, Einkaufszentrum, lokalen Kunstinstallationen und normaler Straße. Lässt sich wirklich sehen und ich nehme mir vor, morgen noch mal wiederzukommen, um in Ruhe Fotos zu machen. Ich suche den lokale AT&T Shop auf, um mir eine SIM Karte zu holen.

Vielleicht habt ihr es oben in den Bildern schon bemerkt. Die Straßen hier sind wirklich extrem breit und haben eine Vielzahl von Spuren. Schon sehr komisch für eine so kleine Stadt, dass die Straßen eher so breit sind wie in NYC. Das habe ich auch mal direkt recherchiert und es gibt tatsächlich einen historischen Grund hierfür.


Salt Lake City Straßen – Warum sind die so breit?

Die Straßen von Salt Lake City sind bekanntlich breit, und diese Entscheidung geht auf die Gründung der Stadt Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Die breiten Straßen waren Teil des ursprünglichen Stadtplans, der von den frühen mormonischen Pionieren unter der Leitung von Brigham Young entworfen wurde. Es ist zwar ein weit verbreiteter Mythos, dass die Straßen so breit waren, dass ein Ochsengespann wenden konnte, aber es gibt keinen direkten Beweis dafür, dass Brigham Young dies ausdrücklich als Grund angegeben hat.

Stattdessen waren die breiten Straßen allem Anschein nach Ausdruck der Vision der Pioniere für die Stadt. Sie wollten ein geräumiges, geordnetes städtisches Umfeld schaffen, das künftiges Wachstum und Entwicklung aufnehmen konnte. Die breiten Straßen brachten auch praktische Vorteile mit sich, wie z. B. die Erleichterung des Transports von Wagen und Kutschen und später auch die Platzierung von Versorgungseinrichtungen. Im Gegensatz zu Städten mit schmalen Straßen, in denen die Versorgungsleitungen vertikal gestapelt sind, konnten in Salt Lake City die Versorgungsleitungen horizontal verlegt werden, was jedoch eine Herausforderung für die Anpflanzung von Bäumen und andere städtebauliche Merkmale darstellte.

Außerdem waren die großen Blöcke und breiten Straßen der Stadt Teil eines umfassenderen Plans zur Schaffung eines Gefühls von Ordnung und Größe, was für die Vision der Pioniere von einer „Zion“-Gemeinschaft wichtig war. Ich kann bestätigen, dass das Gefühl der großzügigen Geräumigkeit hier definitiv aufkommt. Diese Gestaltung hat die Entwicklung der Stadt und die Begehbarkeit nachhaltig beeinflusst, sowohl positiv als auch negativ.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die breiten Straßen von Salt Lake City eine bewusste Entscheidung der Stadtgründer waren, die ihre Vision einer geräumigen und organisierten Stadt umsetzen wollten und damit das Stadtbild auch heute, fast 200 Jahre später, noch damit prägen.


Salt Lake City – Fazit nach dem ersten Tag

Zum Schluss gehe ich noch essen, doch statt der Fry Sauce wird es eine Pizza. Denn ich habe eine Pizzeria entdeckt, die wirklich gut aussieht und auch Holzstapel neben dem Ofen liegen hat. Also wirklich noch einen Holzbefeuerten Ofen nutzt und nicht nur Gas. Das macht geschmacklich immerhin einen ziemlichen Unterschied. Da gehört es sich unter Pizzabäckern, die einen Holzofen betreiben, sich gegenseitig auszutesten! Ich werde nicht enttäuscht und die Pizza ist hervorragend, sodass sich die 40 Minuten Wartezeit wirklich gelohnt haben.

Abschließend lässt sich sagen, dass Salt Lake auf den ersten Blick wirklich schön ist, aber insbesondere durch dieses grandiose Panorame aus riesiger, planer Fläche mit den schneebedeckten Rockys im Hintergrund punktet. Morgen werde ich die Stadt weiter erkunden und probieren, tolle Fotos des Panoramas zu erhalten.

Anna Lena

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