Taipei Reloaded

Heute ist mein letzer voller Tag in Taipei. Isa ist noch auf Penghu , um dort zu kiten, da sie auch sowieso erst nächste Woche zurückfliegt. Ich merke als rausgehe, dass es doch etwas kühler in Taipei geworden ist, wie noch vor 3 Wochen. Zum Glück scheint aber die Sonne und es ist immer noch angenehm warm.

Am morgen schlendere ich erst mal durch Ximen, das ich beim letzten Besuch vor 3 Wochen nicht angeschaut habe. Zu dem Zeitpunkt waren wir hier nur am Red House sowie in einem Hot Pot Laden etwas essen. Jetzt nehme ich mir mehr Zeit und gehe gezielt auch kleinere Gassen ab und erkunde die gesamte Umgebing inclusive ihrer Geschäft. Und dieser Bezirk hat es wirklich in sich. Es ist ein abwechslungsreiches und buntes Viertel, in dem viel Trubel herrscht. Es gibt Shops, Restaurants und auch viele Bars, die LGBT Community hat sich offenbar auch hier einquartiert, denn überall hängen Regenbogen Fahnen. Es herrscht hier also tagsüber zum shoppen wie auch nachts als Nightlife Szene viel Action. Zudem scheint diese Viertel eine Art Künstlerviertel zu sein, denn ich entdecke viele kleine Läden mit selbstgefertigten Sachen und auch im Red House gibt es einen Künstlermarkt, der von Schmuck, der aus alten Computer Teilen besteht, über aus alten eingeschmolzenen Alkoholflaschen hergestellte Uhren und Lampen sowie Schmuck aus taiwanesischer Seide (!) alles bietet. Selbst bei den Restaurants gibt es „kreativere“ Varianten, aber da kommen wir gleich zu.

Nach meinem ersten Rundgang und einem Abstecher zur Saftbar, gehe ich zu einem alteingesessenen, taiwanesischem Restaurant. Denn dieses hat ein Gericht auf der Speisekarte, das Maya mir dringend empfohlen hat; eine Dumpling Variation typisch für Taiwan. Maya und Chris hatte ich anfang des Jahres in Thailand besucht und beide haben in Taiwan studiert, Maya ist sogar eine ganze Zeit lang hier aufgewachsen. Ich gehe also in den Laden, bin wenig überraschend die einzige Westlerin, und nehme mir den Mandarin Bestellbogen – ihr kennt ihn aus einem vorherigen Blogpost. Die Kellnerin verweist mich an einen hier typischen runden Tisch, an dem bereits einer der 6-8 Plätze belegt ist. Ich setze mich und suche akribisch nach den passenden Schriftzeichen, die Maya mir gesendet hat. Während ich sie gerade entdecke, fragt der Herr am selben Tisch, ob ich Hilfe bräuchte. Klar ich suche dieses Schriftzeichen Gericht und zeige sie ihm. Er streicht das entsprechende Gericht für mich an. Zudem empfiehlt er mir zeitgleich noch sein Lieblingsgericht und er geht bereits seit 10 Jahren in diesem Restaurant zum Mittagessen. Na okay, klar, dann nehme ich das auch, er muss schließlich wissen was gut ist! Bestellung abgegeben und kurze Zeit darauf kommt schon das Essen. Die Dumplings sind etwas anders wie sonst, nicht rundlich, sonder länglich. Das macht sie schon etwas schwieriger zu essen, da die Enden geöffnet sind und etwas herausfallen kann, etwas so wie eine selbstgerollte Canelloni. Die Fülling besteht aus einer Schweinemett und Frühlingszwiebel Kombination, ich bin mir nicht sicher ob noch ein weiteres Gemüse wie zum Beispiel Kohl oder Spinat, da es sehr grünlich aussieht, aber nicht so extrem nach Zwiebeln schmeckt. Ich bin gerade am Essen, da verabschiedet sich der Mann. Direkt wird der Platz wieder aus der Warteschlange vor dem Laden mit zwei neuen Gästen belegt. Anhand der kurzen Diskussion und der benötigten Wiederholung auf Mandarin handelt es offensichtlich um Bananas. Ich frage nach vorher die beiden kommen, aus Amerika. Ein paar Minuten später kommt plötzlich der vorherige Gast wieder und stellt mir einen Kumquat-Lemon Bubble Tea hin, mit der Begrüngung „That is very Taiwan Special, you also need to try that! Welcome to Taiwan“ (Das ist sehr typisch für Taiwan, deshalb musst du das unbedingt auch probieren!) und geht wieder. Xiè-Xiè! Ich bin fast fertig mit dem Essen da kommt ein Gast aus dem zweiten Stockwerk runter und fragt mich vorher ich den komme, ich antworte pflichtbewusst deguo! Aaah nice! Der Herr geht zur Kasse und dreht sich kurz um, um mir mitzuteilen, dass das Essen auf ihn geht. Dieses mal kam kein Xiè-Xiè, weil ich so schnell nicht mal geschaltet habe, was da gerade passiert ist und da war er auch schon weg. Ich beende mein Essen und gehe vorsichtshalber doch noch mal zur Kasse, aber auch die Kassiererin weißt mich darauf hin, dass er bereits gezahlt hat. Die Taiwanesen sind sehr zuvorkommend und gastfreundlich, das zeigt sich hier mal wieder, als einer der vielen Punkte während meiner Reise. Als ich weiter durch die Straßen schlendere, entdecke ich einen weiteren Laden. Zunächst dachte ich, dass es ein Toilettenladen ist, aber tatsächlich ist es ein Restaurant, das als Thema die Toilette gewählt hat. Anbei auch mal ein paar Impressionen von Innen. Speziell, aber witzig!

Kurz darauf komme ich in die America Street, einem Straßenzug von ca. 100m, der für Graffitikünstler reserviert ist und auf dem man viele interessante Kunstwerke entdecken kann, manchmal sogar auch Skulpturen. Tatsächlich befinden sich auch just, drei Künstler am Werk, um ihr Bild zu erstellen.

Was man in Taipei immer wieder erkennt, ist dieser starke Kontrast zwischen ultramodern und sehr traditionell. Quasi nicht mal einen Straßenzug voneinander entfernt gibt es einen Schuster, der seinen offenen Straßenladen in einer Gasse hat, und gut besucht ist, während gegenüber die Lieferung mittels kleinem, mobilen Elektrofahrzeug vorgenommen wird, natürlich vor einem Hochhaus. Sehr süß auch der Sushi Laden, der den „Sushi Train“ auch wirklich mit Schienen und einer Lok ausgestattet hat, die fleißig ihre Runden dreht.

Die Taiwanesen sind auf jeden Fall sehr Anime und Manga verrückt, eine Tatsache, die ich natürlich sehr begrüße. Nicht nur hängen überall riesige Plakate mit Manga Themes, sondern es gibt, wie oben gezeigt, auch Sketchers Schuhe im Jujutsu Kaisen Stil. Diese Art von Markenkooperationen habe ich sehr häufig gesehen. Es gibt auch sehr viele Stores, die Mangas und verbundenen Merch verkaufen, von Musik über Figuren bis hin zu Stickern. Die Läden sind auch wirklich riesig und war absolut jedes Mal, als ich drin war, proppe voll!

Das nächste Ziel auf meiner heutigen Liste ist das Lin-An House im nördlicheren Teil von Taipei. Das Gebäude wurde in zwei Phasen von der 1754 immigrierten chinesischen Lin Familie erbaut. Die erste Phase des Haupthause in 1783-1785 und die zweite Phase mit den Nebenhäusern in 1822/23. Das Haus wurde nach Feng Shui Lehre in südwestlicher Ausrichtung mit Blick zu einem Berg hin erbaut. Besonders interessant finde ich den Aufbau des Gebäudes, den ich so nur ein paar Mal in China wirklich gesehen habe. Das Gebäude ist rechteckig und symmetrisch erstellt mit einem Innenhof, wie sonst Tempelanlagen. Es besitzt auch sehr viele Holzornamente an den Balken und Säulen. Die beiden langezogen Gebäude hinten hatte einen durchgehenden Flur, von dem kleine Schlafzimmer abgehen, die wiederum in den Innenhof führen. Zudem einen Raum, der wie ein Wohnzimmer aussah. In den Seitengebäude sind noch kleinere Schlafräume untergebracht, die für Kinder gedacht waren. Die Aussengebäude waren für Bedienstete, vor allem die weiblichen, sowie für die unverheirateten Töchter der Familie. Diese klassische chinesische Bauweise, auch Siheyuan genannt, gibt es in China auch, denn die Hutongs – vor allem in Peking – bestehen aus diesen. Da diese aber bewohnt sind, hatte ich sonst nie einen wirklichen Einblick und konnte die Struktur nachvollziehen.

Tatsächlich ist es Glück, dass das Haus noch so zu besuchen ist. Denn 1978 ist der Antrag, das Gebäude als historisches Gut zu deklarieren, gescheitert. Das Problem bestand nun darin, dass die neu geplante Dunhua S. Road direkt durch das Haus führte. Es ist eine Reihe von Professoren und Experten zu verdanken, dass das Haus erhalten geblieben ist, da sie eine Petition ins Leben gerufen haben. Tatsächlich wurde aber nicht die Straße verlegt, sondern das ganze Haus incl. der Nebenhäuser. Deshalb entspricht die heutige Ausrichtung auch nicht mehr der Feng Shui Lehre. Das Haus wurde dabei tatsächlich Stein für Stein incl. dem Vorhof (!) abgetragen und genauso wieder aufgebaut. Der eigentliche Star dieses Gebäude Komplexes ist aber eigentlich nicht das Haupthaus, sondern das Nebengeäude, dem Pavillion. Dieses sieht wunderschön aus und bildet mit dem kleinen Teich davor eine stimmungsvolle Kullisse, insbesondere an diesem sonnigen Tag und der angenehmen Wärme in der Sonne.

Ich ziehe meine Kreise um den See, um alle Blickwinkel auf mich wirken zu lassen und entdecke dabei ein Flugzeug. Bereits in einem vergangen Post hatte ich die tief fliegenden Flugzeuge über Taipei erwähnt, da sich der kleinere Flughafen wirklich in der Stadt befindet.

Nachdem ich hier fertig bin, denke ich mir, dass ich doch wahrscheinlich noch bessere Bilder von den Fliegern bekommen kann. Da sie offensichtlich schon so nah sind, muss ich mich nur besser positionieren. Ich hole mir ein YouBike und radel Richtung Flughafen. Relativ schnell finde ich eine gute Location direkt vor dem Flughafen, in unmittelbarer Nähe der Landebahn. Der Spot scheint beliebt zu sein, denn ich bin wahrlich nicht die Einzige. Es sind mindestens 20 Schaulustige vor. Der Flughafen entspricht jetzt nicht unbedingt den europäischen Sicherheitsvorschriften, sind wir doch ca. 50m von der Landebahn entfernt und nur durch einen Hüfthohen Stachdraht Zaun getrennt. Ich bleibe für eine gute 3/4 Stunde vor Ort und schaue mir den Start und die Landung verschiedener Flugzeuge, von Propeller über Militärflugzeug bis Airbus an. Insbesondere bei den landenden Flugzeugen ist es schon etwas scary, wenn die Flugzeuge über Meilen hinweg sichtbar auf einen zusteuern, immer näher kommen, dabei immer tiefer fliegen und schlussendlich ca. 10m über einem hinweg gleiten. Überraschenderweise merkt man ansonsten wenig von dem Flugzeug, dass über einen hinwegfliegt (abgesehen von der Lautstärke und dem riesigen Metallklotz über einem). Das sieht ganz anders aus, wenn ein Flugzeug startet. Ich stand in der Einflugschneise, ergo hebt das Flugzeug in die andere Richtung ab. Wir beobachten, wie der Airbus zur Startbahn fährt und der Pilot, sichtlich erkennbar für uns auf Grund der Nähe, winkt uns allen fleißig zu. Wir winken natürlich zurück. Es bringt sich in Startposition und betätigt den Schub. Von einer auf die nächste Sekunde herrscht ein Sturm bei dem Penghu neidisch wäre. Meine Sonnenbrille fliegt gut 10-15m nach hinten weg. Mehrere Jacken, die nicht geschlossen waren, fliegen ebenfalls weg. So schnell wie der Luftstoß kam ist er auch wieder weg und das Flugzeug wird immer kleiner, bis es schließlich abhebt. Wow, das war mal irgendwie crazy und cool zugleich!

Wow nachdem Nervenkitzel überlege ich etwas essen zu gehen, entscheide mich aber noch für einen Zwischenstopp, denn eigentlich ist es noch zu früh und außerdem tut mein Knie mittlerweile schon recht weh. Den ganzen Tag auf den Beinen zu sein und zu laufen, hat sich scheinbar doch mehr bemerkbar gemacht, wie gedacht. Passt also ganz gut, dass sich der Songshan Cultural and Creative Park sowie der Taipei Dome, ein Baseballstadion, auf dem Weg befinden. Ich bestelle mir ein Taxi und begebe mich dorthin. Dabei erwische ich einen mega coolen Taxifahrer. Er spricht zunächst Mandarin mit mir, da ich durch Zufall die erste Frage verstanden habe und beantworte konnte. Danach muss ich dann abwinken. Das überrascht ihn umso mehr, da ich doch mit der Local App bestellt hätte, wie ich zu dieser komme und die sei doch auch auf Mandarin. Ich erklärte ihm, dass ich nicht das erste Mal in Asien bin und das schon klappt. Für ihn war ich allerdings die erste Westlerin, die sich mit der App selber das Taxi bestellt hat, er sagt, dass sonst die Locals immer die Bestellung für die Westler machen. Durchaus auch interessant. Wir unterhielten uns etwas über die Anzahl an Touristen in Taiwan, laut ihm auf eins die Japaner – wenig überraschen auf Grund der Vergangenheit und Verpflechetungen – und die Amerikaner auf 2. Damit hatte ich nicht gerechnet. Danach haben wir etwas über Baseball geredet und mein fehlendes Regelverständnis von diesem Sport, bevor er mir erzählt, dass er bereits andere Deutsche kennen würde. Huch, dachte ich mir? Dann erklärt er mir, dass er 2 Jahre lang als Chauffeur für die Familie eines Allianz Mitarbeiters in Taipei gearbeitet hat. Wir bedanken uns gegenseitig für die nette Unterhaltung während der Fahrt und ich steige am Songshan Cultural and Creative Park aus.

Vor Ort finden wechselnde Ausstellung statt, deshalb mal schauen, ob etwas passendes dabei ist, da ich vorher nicht geschaut habe. Einen Alternativtermin gab es sowieso nicht. Es handelt sich meist um Künstler oder Firmen, die ihre Werke oder Produkte ausstellen und dafür diese Mietbaren Räume und den regen Publikumsverkehr nutzen. Als ich dort ankomme, staune ich nicht schlecht, als ich ein riesiges Logo von Balvenie entdecke. Dabei handelt es sich um meinen Schottischen Standard Whiskey, den ich immer da habe. Diese machen hier scheinbar gerade eine Marketing Tour, um den Whiskey vor Ort bekannter zu machen. Ich schließe mich der Local Group an und es gibt ein kostenlosen Whiskey Tasting. Das hat sich wirklich gelohnt, nicht nur konnte ich alle Whiskey, bis hin zu den teuren, durchprobieren. Dadurch habe ich quasi im Nebengang eine neue Medizin entdeckt oder vielleicht Widerentdeckt? Denn meine Knieschmerzen sind verschwunden. Na gut, oder ich merke sie weniger nach den sechs Whiskey in einer halben Stunde, ist doch auch egal… Das hat sich auf jeden Fall mal gelohnt. Im Hauptgebäude, einer alten Tabakfabrik, gibt es auch noch ein paar Läden und Cafes, aber es ist nichts dabei, dass mich momentan zum weiteren Verweilen einlädt.

Passenderweise befindet sich das Baseballstadion von Taipei direkt neben dem Songchan Center, der Taipei Dome. Baseball ist hier Nationalsport und so beliebt wie bei uns Fussball, wenn nicht sogar beliebter. Das konnte ich sogar direkt vor Ort erfahren, denn am 24.11 hat die Taiwanesische Nationalmannschaft die WBSC Premier12 gewonnen, bei der die besten 12 Nationen teilnehmen. Diese wurde 2015 das erste Mal ausgeführt, als Baseball 2012 aus dem Programm der olympischen Spiele gestrichen wurde. Im Jahr 2020 wurde es zwar dann doch wieder aufgenommen, aber die WBSC blieb bestehen. Taiwan hat bei der dritten Ausrichtung das erste Mal gewonnen. Viel bedeutsamer ist jedoch, das Taiwan zum ersten Mal seit 20 Jahren dabei gegen Japan gewonnen hat und zudem auch gegen die USA. Diese hat zu einer hellen Begeisterung geführt, welche den Sieg der Meisterschaft in den Schatten stellt. Bei mir kommen leichte Erinnerung an die Schadenfreude in Deutschland auf, als die Niederlande die WM Qualifikation verpasst hat. Zur Feier dieser historischen Leistung gab es am 26.11 eine Parade in Taipei, bei dir Spieler mit Militärtransportern durch die Stadt gefahren wurden. Das Stadion ist auf jeden Fall beeindrucken und vor allem Sinnvoll genutzt. Die Läden im Erdgeschoss sind nämlich nicht nur, wie bei uns, nach innen gerichtet, sondern auch nach außen. Das heißt, hier gibt es eine kleine Restaurantmeile, die auch gut besucht ist. Wie ich finde eine sinnvolle Kombination, da die Stadien meisten nur an wenigen Spieltagen wirklich benötigt werden.

Mittlerweile habe ich aber wirklich Hunger bekommen und es geht weiter zum Raohe Nachtmarkt. Dieser definitiv gut besucht und die schmalen Gassen platzen aus allen Nähten. Es gibt viel Auswahl, aber immer noch finde ich die Nachtmärkte in den anderen Städten besser. Aber natürlich finde ich auch hier leckere Sachen. Neben den Süßkartoffelbällchen aus gelben und pinken Süßkartoffeln, gibt es hier frisch zubereitete Pepper Buns. Das sind mit Fleisch und viel Pfeffer gefüllte Teigtaschen, die anschließend quasi in einem Tandoor Ofen gebacken werden. Das bedeuter es gibt einen schmalen Ofen mit Feuer bzw. Glut unten, bei dem das Brot an den Seitenwänden geklebt und gebacken wird. Eine typische Backweise für Indien. Anhand der Schilder, scheinen diese Pepper Buns sogar im Michelin Guide erwähnt zu sein. Ein anderer Stand produziert gerade aus Zuckerrohr frischen Zuckerrohrsaft, das hatte ich bisher auch noch nicht gesehen und schaue eine Weile interessiert zu. Einziger Wehmutstropen beim Besuch ist, dass die Sonne weg ist. Nun ist es wirklich merklich kälter wie vor drei Wochen und selbst mit Jacke friere ich bei den mittlerweile nur noch 20°C etwas. Hilft alles nichts, da es mein letzter Abend ist und ich gerne noch Nachtfotos machen möchte, muss ich da durch.

Es geht also weiter und ich suche mir die besten Spots, um das Taipei 101 zu fotografieren. Dabei werde ich auch fündig, während ich mit meinem YouBike durch die Straßen fahre. Hier ein paar meiner Shots aus den Straßen von Taipei.

Nun ist nur noch eine Station für den letzten, vollen Abend in Taipei offen. Ihr erinnert euch noch an den Beginn der Reise? Dort bin ich auf einen Berg in der Nähe des Taipei 101 gewesen und just als ich Fotos mache, geht das Licht aus? Ganz genau dieses Foto fehlt mir jetzt natürlich noch. Ich freue mich, dass mein Knie nicht mehr wehtut, denn ansonsten wären die kommenden 500 Stufen der absolute Horror. Ich radel dort hin und beginne mit dem Anstieg. Die Hikes der letzten Wochen machen sich bemerkbar. Habe ich vor 3 Wochen noch 2 Pausen beim Hochgehen der 500, teils echt hohen, Stufen eingelegt, lege ich sie dieses Mal an einem Stück zurück. Ich bin rechtzeitig oben, um in Ruhe meine Fotos zu machen und eine halbe Stunde lang den Blick auf Taipei City zu genießen.

Eine wirklich schöne und tolle Stadt und mir ist jetzt schon klar, dass ich sie vermissen werde. Heute habe ich den alten Navy Soldaten nicht getroffen, dafür ganz viele andere Taiwanesen. Nachdem das Licht ausgegangen ist, gehe ich wieder langsam runter und nehme mir ein Taxi zurück zum Hotel. Nun hat mein Bein wirklich etwas ruhe verdient :D.

Anna Lena

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