Ich bin früh wach, natürlich auch durch meinen Jetlag bedingt und stehe um kurz vor 8 auf. Unten ist noch niemand und ich chille etwas im Wohnzimmer und gönne mir ein Joghurt zum Frühstück. Die anderen sind eher Langschläfer und kommen um 9:30 nach unten. Wir machen uns nach dem Frühstück fertig und auf Richtung Skilift. Hierfür fahren wir immer mit dem Auto und parken vor Ort, der Lift ist ca. 15 Minuten Fahrzeit entfernt.

Ich informiere mich weiter über Park City, denn was ich bereits in Salt Lake City erfahren habe, ist, dass SLC nach 2002 erneut in 2034 die Olympische Winterspiele ausrichten wird. Das war bisher der Fall für Chamonix (1924, 1968), Innsbruck (1964, 1976), Lake Placid (1932, 1980) und Cortino d’Ampezzo (1956, 2026).
Park City wird mehrere wichtige Veranstaltungen während der Olympischen Winterspiele 2034 ausrichten. Zu den Hauptveranstaltungen, die in Park City stattfinden werden, gehören:
- Skispringen: Der Utah Olympic Park wird als Austragungsort für die Wettbewerbe im Skispringen dienen und die Fähigkeiten der Athleten in diesem aufregenden Wintersport präsentieren.
- Rodel- und Bob-Wettbewerbe: Im Utah Olympic Park werden auch Wettbewerbe im Rodeln und Bobsport ausgetragen, die von den spezialisierten Einrichtungen profitieren, die für diese Hochgeschwindigkeits-Sportarten entwickelt wurden.
- Freestyle-Skiing: Park City könnte auch Freestyle-Skiing-Wettbewerbe ausrichten, insbesondere in den neu entwickelten Bereichen, die für diese Disziplinen geeignet sind.
Der Vormittag – Im Skihimmel von Park City
Das Wetter ist heute wieder hervorragend in Bezug auf die Sonnenstunden, wir haben am Vormittag keinerlei Wolken am Himmel und eine hervorragende Weitsicht. Pallavi kommt mit nach oben, aber ihr tut das Knie nach einer Runde zu sehr weh und so fahren Vanessa und ich gemeinsam weiter, während sich Pallavi auf die Hütte sitzt und das Wetter genießt. Vanessa ist eine geübte Skifahrerin und wir begeben uns auf die schwarzen Pisten. Wir machen eine kleine Übung in Bezug auf Skistock Technik und fegen die Pisten herunter. Das Wetter ist auf unserer Seite und bei dieser Aussicht und dem Wetter mach das Skifahren einfach nur Spaß. Allerdings merken wir auch, dass es sehr warm ist, denn selbst mir ist, in geringster Ausstattung, bestehend aus nur Skiunterwäsche und Jacke, bereits zu warm.
Am Vormittag hat sich das noch nicht wirklich bemerkbar gemacht, aber ab 12 Uhr, hat man die Temperatur auch deutlich auf den Pisten gemerkt, die merklich schlechter wurden. Zusätzlich ziehen ab 12:30 auch noch Wolken auf, die sich bis 14 Uhr über den halben Himmel gelegt haben. Der Berg ist vollständig bedeckt, wohingegen das Tal wolkenfrei ist. Wir wollen uns höher begeben und möchten Richtung dem Lift fahren, der etwas höher liegt.
Am Nachmittag – Buckel Ahoi!
Nach der gestrigen Erfahrung mit dem Lift 9990, von dem nur schwarze und doppelt schwarze Pisten mit Buckel abgehen, haben wir uns dieses Mal für einen anderen entschieden. Den erreichen wir auch und nehmen ihn nach oben auf über 2900m. Wir wir hier oben feststellen, ist es leider nicht deutlich besser, sehr zum Leidwesen von Vanessa. Den oben angekommen sehen wir, dass auch hier alle, wohlgemerkt schwarze, Piste voller Buckel sind, heute allerdings auf Grund des Wetters. Beim Lift 9990 ist dies gewollt, wie wir später erfahren. Ein Detail, das auch auf den Karten erwähnt werden könnte.
Die Piste ist voller Buckel, wie ihr auf den Bildern vielleicht erkennen könnt. Wie es auf Bildern ist, sehen diese weniger stark aus, als sie in Wirklichkeit sind. Eigentlich könnte Vanessa diese fahren, aber ihre Angst blockiert sie hierbei etwas. Sie entscheidet sich weiterzulaufen statt zu fahren. Sehr schade, da sie es definitiv könnte, aber verständlich. Ich drehe mich um und will gerade losfahren, da höre ich von Hinten ein schrrrrrrrrrrrr, Ich drehe mich um und sehe wie Vanessa den Berg runterschliddert. Eine interessante Art des Laufens, vielleicht ein neuer Moonwalk, denke ich mir?
Ich fahre rüber und frage, ob alles OK ist. Sie ist fein und nur ausgerutscht. Ich übernehme ihre Ski, damit sie nur mit den Stöcken laufen muss. Ihre Ski in der einen Hand, meine Stöcke in der anderen Hand, will ich gerade losfahren, da höre ich von hinten wieder schrrrr und ein „Be carefull“ (auf Deutsch: Vorsicht)… und schon werde ich umgemäht. Naja, da wir beide fast nebeneinander standen, passiert nicht viel. Wieder aufgestanden, alle Sachen geschultert, und weiter geht es. Ich fahre schon mal vor, mit Ihren Ski in der Hand und als ich ein ca. 40m weiter unten bin, drehe ich mich um, um zu schauen, ob Vanessa auch aus dem Waldstück kommt und mir folgt. Da sehe ich, dass Vanessa wieder im Schnee liegt 🤣. Ich frage, wie sie das dieses Mal bitte geschafft hat, nur mit Stöcken in der Hand :D. Ein leichter Lachanfall von uns beiden hält und noch eine Weile auf, bevor wir weiterfahren bzw. -laufen. Ein paar Meter weiter wird es flacher und Vanessa steigt wieder auf Ski um. Ohne Probleme fahren wir den restlichen Tag.
Naja, fast. Denn in Sachen Orientierung klappt es bei uns beiden nicht so gut. Als wir die Talabfahrt nehmen wollen, ist zuerst die ausgesuchte Strecke bereits geschlossen und anschließend verfahren wir uns. Deshalb müssen wir dann doch wieder die Gondel nehmen. Der zweite Tag in Folge, in dem wir es nicht mit der Talabfahrt schaffen. Aber alle guten Dinge sind ja bekanntlich 3.
Fazit des Tages
Hier noch eine kleine Fahrtenübersicht unseres zweiten Tages:
Die Main Street – Endlich Einlass in eine Bar
Vom Skifahren aus geht es direkt weiter in die Main Street von Park City, die Bar und Restaurantstraße der Stadt. Heute habe ich auch meinen Reisepass dabei. Warum?
Gestern hole noch im Post Office Briefmarken für Georgi, während Pallavi und Vanessa bereits in die No Name Bar vorgehen. Nachdem ich die Briefmarken ins Auto gelegt habe, folge ich. Dummerweise werde ich am Eingang nach meinem Ausweis gefragt, Amerika lässt grüßen. Den habe ich natürlich nicht beim Skifahren mit, warum auch!? Da ich nicht hereingelassen werde, rufe ich die beiden an und sie kommen heraus. Wir sind dann stattdessen was essen gegangen.
Aber erstmal zur Main Street. Die Main Street von Park City hat eine faszinierende und vielschichtige Geschichte, die eng mit der Entwicklung der Stadt verbunden ist. Ursprünglich entstand Park City in den späten 1800er Jahren während des Silberrausches, als die Stadt schnell zu einem bedeutenden Zentrum für den Bergbau wurde. Die Main Street war das Herzstück dieser aufstrebenden Silberstadt, gesäumt von Geschäften, Salons und Unterkünften für die zahlreichen Minenarbeiter und Händler. In den frühen 1900er Jahren erlebte die Main Street eine Phase des Wachstums und der Prosperität. Nach dem verheerenden Brand von 1898, der viele der ursprünglichen Gebäude zerstörte, begann ein Wiederaufbau, der die Straße mit neuen, robusten Strukturen füllte. Mit dem Rückgang des Bergbaus in den 1930er Jahren fiel Park City in einen Schlafzustand und wurde fast zu einer Geisterstadt. Die Main Street, einst lebhaft und geschäftig, wurde still und viele der Geschäfte schlossen. Doch in den 1960er Jahren erlebte die Stadt eine Wiedergeburt, als sie sich als Skiort neu erfand. Die Eröffnung von Skigebieten in der Umgebung zog Touristen an und verwandelte Park City in ein weltbekanntes Reiseziel. Heute ist die Main Street nicht nur ein Ort für Einkaufen und Essen, sondern auch ein kulturelles Zentrum.
Heute klappt es besser und wir werden alle im the Spur eingelassen, eine Bar, die ebenfalls gutes Essen anbieten soll. Wir bestellen Bier und was zu essen. Ich nehme einen Wagyu Burger mit A1 Steaksauce und Gruyère Käse, der wirklich sehr lecker ist. Als das Essen kommt, ist eine Sache besonders auffällig, denn scheinbar scheint Pallavi unbewusst für diesen Laden zu arbeiten und/oder Werbung zu machen. Man beachte bitte ihre Hosenträger!
Im Anschluss geht es nach Hause und wir spielen noch eine Runde Bananagrams, ein Wortspiel. Anschließend vereinbaren wir, dass wir morgen früher aufbrechen. Nämlich schon gegen 8:30, um mehr vom Skitag zu haben.
Ich freue mich schon auf morgen, denn es soll morgen wieder kälter werden, aber ebenso sonnig sein. Das verspricht also hervorragende Bedingungen für einen hervorragenden Skitag.
Leave a reply