Heute ist der erste volle Tag in Park City und natürlich soll es auf die Piste gehen. Wir brechen auf und holen erst mal meine Leihski, Vanessa und Pallavi haben ihr Ski mitgebracht. Dieses Mal gibt es Elan Wildcat mit einem schönen 14,6m Radius. Nun heißt es auf zur Bergbahn, die Tickets abholen und schon kann es losgehen. Aber lasst uns mal langsam starten…
Park City – Sollte ich das kennen? Ja!
In Park City wurden 2002 der Riesenslalom der Männer und Frauen, der Snowboard parallel Riesenslalom der Männer und Frauen sowie und sämtliche Snowboarding Halfpipe Events der Olympischen Winterspiele 2002 abgehalten. Auf Grund dessen hat Park City einen hohen Bekanntheitsgrad, auch außerhalb der USA erhalten.
Park City befindet sich etwa 51 Kilometer südöstlich von der Innenstadt Salt Lake City, was sie sowohl für Bewohner als auch für Besucher leicht zugänglich macht. Vom Flughafen Salt Lake City braucht man nur 35 Minuten bis vor Ort. Damit ist es auch für weit entfernte Gäste der West- und Ostküste sehr leicht zugänglich.
Park City befindet sich ebenso wie Salt Lake City auf einem Plateau, jedoch deutlich höher, nämlich auf 2.100m über Normalnull. Das Plateau wird eingegrenzt durch das sich nördlich befindliche Uinta Gebirge sowie die sich westlich befindliche Wasatch Gebirgskette. Salt Lake City liegt auf der anderen Seite eben dieser Wasatch Gebirgskette. Deshalb wird das Plateau manchmal als Uinta Plateau und manchmal als Wasatch Back bezeichnet. Dementsprechend gehört Salt Lake City zur Wasatch Front.
Ursprünglich wurde Park City in den 1860er Jahren als Bergbaudorf gegründet. Die Stadt erlebte einen signifikanten Boom durch die Entdeckung von Silber in der Gegend. Dieses Bergbauerbe hat sich auch zu Beginn vom Park City Resort gezeigt, das damals noch Treasure Mountain Resort hieß. Und zwar nicht nur darin, dass das Treasure Mountain Ressort der Minenunternehmung der „United Park City Mines“ gehörte. Sondern auch darin, dass die Bergbauausrüstung von 1965 bis 1969 für einen – ich würde vermuten weltweit – absolut einzigartigen Skilift genutzt wurde. Ein Elektromotor zog die Skifahrer in kleinen Karren durch den Spiro Tunnel bis zur Basis des Thaynes-Schachts. Dann wurden die Skifahrer den 1800 Fuß hohen Schacht hinaufgezogen, um im Thaynes Canyon Ski zu fahren. An windigen Tagen, wenn die Gondel nicht fahren konnte, diente er sogar als Hauptlift.
Genau genommen hat Park City sogar zwei Skiresorts, denn im Süden grenzt ein weiteres an, das Deer Valley Ressort. Dieses gilt als High-End Skiresort und hat eine sehr merkwürdige Besonderheit, denn hier sind Snowboardfahrer verboten, sodass es nur Skifahrer gibt. Neben den Winteraktivitäten verfügt die Gegend auch über ein Netzwerk von über 400 Meilen an Wander- und Mountainbike-Strecken, die während der wärmeren Monate genutzt werden können.
Park City Mountain Resort – Das Skigebiet
Die Skigebiete in den USA werden als Resorts bezeichnet und das Park City Mountain Resort ist das größte zusammenhängende Skigebiet bzw. Resort in den USA.
Das Skigebiet in Zahlen
346
Pisten
250
Pistenkilometer
41
Lifte
1
Dreitausender
Was mir besonders am ersten Tag auffällt sind zwei Dinge. Erstens, sind die Lifte hier in der Regel älter, es handelt sich großteils, um die alten, metallenen Sessellifte mit einfacher Bank. Zudem haben die Lifte meistens keine Fußablage. Zweitens, dass das Anstehen hier deutlich entspannter und besser funktioniert wie in Österreich. Es gibt hier nicht nur bereits vordefinierte Linien zum Anstehen für 4er-Gruppen, 2er-Gruppen und Einzelfahrer, sondern auch ein klares Reisschlussverfahren, bei dem niemand probiert zu skippen und sich vorzudrängeln. Hierdurch wird das Anstehen extremst entspannend und strukturiert. Das könnten wir uns wirklich mal abschauen.
Das andere, was wir uns gerne abgucken können, ist, dass an den Bügeln der Sessellifte jeweils eine Karte des Skigebiets aufgedruckt ist, sodass man sich während der Sesselliftfahrt in Ruhe überlegen kann, welche Piste man als Nächstes nimmt.

Daraus ergibt sich am ersten Tag für das Skigebiet für mich folgende Gesamtbewertung.
Meine Bewertung
Anspruch / Skill Level
Pistenvariation
Qualität Skilifte
Übersicht und Beschilderung
Park City im Vergleich zu Österreich?
Nun stellt sich einem schon die Frage, wie sieht es im Vergleich zu Österreich aus?
Park City | Sölden | Kitzbühel | Arlberg | Zillertal Arena | |
Pisten | 346 | 40 | 90 | 141 | 84 |
davon schwarz | 50% | 19% | 11% | 17% | 7% |
Pistenkilometer | 250 | 150 | 170 | 305 | 143 |
Lifte | 41 | 31 | 58 | 85 | 52 |
Höchster Punkt | 3056 | 3340 | 2000 | 2811 | 2500 |
3000er | 1 | 3 | 0 | 0 | 0 |
Wie man sieht, schneidet Park City hier schon sehr gut ab, insbesondere in Größe und bei fortgeschrittenen Pisten. Für Anfänger gibt es zwar auch Pisten, aber die Auswahl ist deutlich begrenzter.
Was zusätzlich noch interessant ist, dass der jährliche Schneefall hier im Durchschnitt deutlich größer ist, wie bei uns und das, obwohl es niedriger liegt. Scheinbar ergibt sich hier auf den Plateaus und den Rockys ein besonders gutes Makroklima. Denn der jährliche Schneefall beträgt im Schnitt 890cm hier in Park City und liegt damit deutlich vor Sölden mit 600cm und Kitzbühel mit 510cm. Nur Arlberg mit 760cm kommt dem noch nahe.
Unser heutiger Skitag
Pallavi setzt heute aus, da ihr Knie vom letzten Wochenende noch weh tut. Vanessa und ich starten als und fahren erstmal frei los, ohne auf die Karte zu gucken, um das Skigebiet etwas zu erkunden.
Vanessa und ich begeben uns alleine auf dem Weg. Da Vanessa auch eine geübte Skifahrerin ist, widem wir uns vor allem den roten und schwarzen Posten zu. Immer wieder muss ich stoppen, um die herrliche Aussicht zu genießen, die einfach nur atemberaubend ist.
Zudem ist wunderschön, dass es sich hier häufig um Birkenwälder handelt und es deshalb auch viele, natürlich gerade Blätterlose, weiße Baumstämme gibt, die sich wunderschön in die Schneelandschaft einfügen. Wie schon bei Salt Lake ist der ungewohnte Weitblick, da kein gleichhoher Berg in direkter Nähe ist, echt toll bei einer Abfahrt zu genießen. Man merkt hierbei richtig, wie man langsam der großen, weiten Fläche des Tals näher kommt.
Damit ihr mal einen Eindruck von einer Piste erhaltet, hier mal ein Video.
Wir machen eine Mittagspause in einem Smoke BBQ Restaurant und es gibt ein leckeres Beef Brisket Sandwich zum Mittag, yammy. Nur der Preis ist etwas happig mit 20 USD. Am Nachmittag sind die Pistenverhältnisse auf Grund der hohen Temperaturen etwas schlechter, aber immer noch ok. Wir entschließen uns dennoch für die Seilbahn, die weiter nach oben führt. Leider hat dies zur Folge, ohne dass es hierfür einen Hinweis gab, dass dort alle abgehenden Pisten (allesamt schwarz) ausschließlich Buckelpisten sind. Auch wenn Vanessa eine geübte Skifahrerin ist, hat sie mit Buckeln noch ein paar Probleme, weshalb es sie einige Nerven und ein paar Plumpser kostet, um unten anzukommen. Diese sind aber viel mehr aus Angst, als durch fehlende Technik entstanden. Hier mal ein paar Bilder von unserer Abfahrt nach dem wir den Ninty-Nine Nine O (9990) Lift genommen haben.
Schlussendlich klappt es dann doch eigentlich ganz gut und wir kommen schon bald wieder unten an. Dieses mal gibt es dann doch einen anderen Lift und gegen 16 Uhr nehmen wir wieder Bahn zurück zum Ausgangspunkt. Morgen wollen wir weitere Strecken hier erkunden und sind schon gespannt, was die Berge hier noch so zu bieten haben.
[…] wollen uns höher begeben und möchten Richtung dem Lift fahren, der etwas höher liegt. Nach der gestrigen Erfahrung mit dem Lift 9990, von dem nur schwarze und doppelt schwarze Pisten mit Buckel abgehen, haben wir […]